BLUTIGER FELS

Entnervt stürmte Eragon aus der kreisrunden Kammer tief unter Tronjheims Zentrum. Hinter ihm fiel die Eichentür mit einem tiefen Dröhnen ins Schloss.
Er blieb unter dem Bogenportal stehen, stemmte die Fäuste in die Hüften und starrte finster auf das Bodenmosaik aus rechteckigen Achat- und Jadesteinen. Seit Orik und er vor drei Tagen in Tronjheim eingetroffen waren, hatten die dreizehn Clan-Oberhäupter nichts anderes getan, als sich über Dinge zu streiten, die Eragon für belanglos hielt. Zum Beispiel welcher Clan das Recht hatte, seine Herden auf bestimmten Weiden grasen zu lassen. Während er zuhören musste, wie die Oberhäupter über unverständliche Punkte ihrer Gesetzestexte diskutierten, hätte er ihnen oft am liebsten einfach zugerufen, dass sie blinde Narren seien, die ganz Alagaësia Galbatorix’ Herrschaft ausliefern würden, wenn sie nicht endlich ihre lächerlichen Streitigkeiten begruben und ohne weitere Verzögerung einen neuen Herrscher wählten.
Tief in Gedanken versunken, schritt er durch den Tunnel, ohne auf die vier Wachen zu achten, die ihm seit seiner Ankunft überallhin folgten. Ebenso wenig nahm er die Zwerge wahr, an denen er auf seinem Weg durch die Halle vorbeikam und die ihn mehr oder weniger freundlich mit »Argetlam« grüßten. Die Schlimmste von allen ist Íorûnn, entschied Eragon. Die Zwergenfrau war die Grimstborith des Dûrgrimst Vrenshrrgn, eines mächtigen Kriegerclans, und hatte bei den Beratungen von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass sie den Thron für sich wollte. Nur ein Clan, die Urzhad, unterstützte sie offen in ihrem Vorhaben. Wie sie bei den Treffen der Clan-Oberhäupter immer wieder bewiesen hatte, war sie gerissen, listig und fähig, fast jede Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie würde eine ausgezeichnete Königin abgeben, gestand Eragon sich ein, aber sie ist so verschlagen, dass es unmöglich ist vorherzusagen, ob sie die Varden unterstützen wird, wenn sie den Thron erst mal bestiegen hat. Er lächelte schief. Mit Íorûnn zu sprechen, war immer irgendwie verfänglich für ihn. Bei den Zwergen galt sie als große Schönheit und selbst nach menschlichen Maßstäben war sie eine eindrucksvolle Erscheinung. Zudem schien sie aus irgendeinem unerklärlichen Grund einen Narren an Eragon gefressen zu haben. Sie war nicht davon abzubringen, in jedem ihrer Gespräche mit ihm Anspielungen auf die Geschichte und Mythologie der Zwerge zu machen, die er nicht verstand, die jedoch Orik und die anderen ungeheuer zu amüsieren schienen.
Neben Íorûnn stellten noch zwei weitere Clan-Oberhäupter Ansprüche auf den Thron: Gannel, das Oberhaupt des Dûrgrimst Quan, und Nado vom Dûrgrimst Knurlcarathn. Als Hüter der Zwergenreligion übte der Clan Quan einen enormen Einfluss aus, trotzdem hatte Gannel sich bis jetzt nur die Unterstützung zweier anderer Clans sichern können, des Dûrgrimst Ragni Hefthyn und des Dûrgrimst Ebardac, der sich besonders den Wissenschaften widmete. Nado war es dagegen gelungen, mit den Clans Feldûnost, Fanghur und Az Sweldn rak Anhûin gleich drei Bündnispartner zu gewinnen.
Íorûnn begehrte die Krone der Zwerge offenbar nur wegen der Macht, die sie ihr verleihen würde. Gannel schien den Varden nicht grundsätzlich feindselig gegenüberzustehen, wenngleich er sie auch nicht gerade ins Herz geschlossen hatte. Nado hingegen wollte absolut nichts mit Eragon, Nasuada, dem Imperium, Galbatorix, Königin Islanzadi oder, wie Eragon vermutete, irgendeinem anderen lebendigen Wesen außerhalb des Beor-Gebirges zu schaffen haben, was er auch unmissverständlich und sehr nachdrücklich zum Ausdruck brachte. Der Knurlcarathn war der Clan der Steinmetze und der größte und reichste von allen, denn die Zwerge waren abhängig von seinen Kenntnissen im Tunnel- und Gebäudebau, und selbst der Dûrgrimst Ingietum benötigte seine Dienste, da er das Eisenerz für ihre Schmieden lieferte. Sollten Nados Bemühungen um die Krone scheitern, würden sich zweifellos die Oberhäupter unbedeutenderer Clans, die seine Ansichten teilten, darum drängen, seinen Platz einzunehmen. Zum Beispiel die Az Sweldn rak Anhûin, die von Galbatorix und den Abtrünnigen beinahe vollständig ausgerottet worden waren. Dieser Clan hatte Eragon bei seinem Besuch in der Stadt Tarnag bereits die Blutsfeindschaft erklärt und seinen abgrundtiefen Hass auf Eragon, Saphira und alles, was mit Drachen und ihren Reitern zu tun hatte, auch bei jeder Äußerung in den Clan-Versammlungen offen zur Schau gestellt. Sie hatten sogar gegen seine Anwesenheit bei den Beratungen der Clan-Oberhäupter protestiert, obwohl das selbst nach Zwergenrecht vollkommen legal war. Am Ende hatten sie eine Abstimmung erzwungen und so die Beratungen um weitere sechs unnötige Stunden verlängert.
Eines Tages, so sagte sich Eragon, muss ich einen Weg finden, Frieden mit ihnen zu schließen. Oder aber ich muss zu Ende bringen, was Galbatorix begonnen hat. Ich will nicht mein ganzes Leben in Angst vor den Az Sweldn rak Anhûin verbringen. Wie so oft in den letzten Tagen wartete er einen Moment auf Saphiras Antwort. Als sie ausblieb, fuhr ihm der mittlerweile vertraute Schmerz der Einsamkeit wie eine Lanze durchs Herz.
Es herrschte eine gewisse Unsicherheit, wie haltbar die Allianzen zwischen den Clans waren. Weder Orik noch Íorûnn, Gannel oder Nado genossen genug Unterstützung, um eine Abstimmung zu gewinnen. Daher waren sie alle darum bemüht, die Loyalität der Clans zu festigen, die ihnen bereits ihre Hilfe zugesagt hatten, während sie gleichzeitig versuchten, ihren Kontrahenten die Anhänger abspenstig zu machen. Obwohl er wusste, wie viel auf dem Spiel stand, ermüdete und frustrierte ihn das Ganze immer mehr.
Aus Oriks Erklärungen hatte er geschlossen, dass die Clan-Oberhäupter vor der Wahl eines Herrschers darüber abstimmen mussten, ob sie überhaupt dazu bereit waren, einen neuen König oder eine Königin zu wählen. Bei dieser Vorwahl mussten sich mindestens neun Stimmen dafür aussprechen. Bis jetzt jedoch hielt keines der Clan-Oberhäupter, einschließlich Orik, seine Position für gefestigt genug, um diese Abstimmung anzuberaumen und damit den Weg zur Königswahl zu beschreiten. Diese Phase war, wie Orik gesagt hatte, die heikelste des ganzen Wahlprozesses und konnte sich manchmal über einen zermürbend langen Zeitraum hinziehen.
Während Eragon über die Situation nachdachte, schlenderte er ziellos durch das unterirdische Labyrinth aus Kammern, bis er in einen trockenen, staubigen Raum mit fünf schwarzen Torbogen an der einen Seite kam. An der gegenüberliegenden Wand zeigte ein Flachrelief einen zwanzig Fuß hohen knurrenden Bären. Die Zähne des Tieres waren aus Gold und die runden Augen aus geschliffenen Rubinen.
»Wo befinden wir uns hier, Kvîstor?«, fragte er mit einem Blick auf die Wachen. Seine Stimme hallte durch den Raum. Er spürte zahlreiche Zwerge in den Stockwerken über ihm, wusste jedoch nicht, wie er hinaufkommen sollte.
Der Anführer der Wache, ein junger Zwerg von höchstens sechzig Jahren, trat vor. »Diese Kammern wurden vor Jahrtausenden von Grimstnzborith Korgan ausgegraben, als Tronjheim erbaut wurde. Seitdem haben wir sie nicht oft benutzt, außer wenn sich unser ganzes Volk in Farthen Dûr versammelt.«
Eragon nickte. »Kannst du mich zur Oberfläche führen?«
»Selbstverständlich, Argetlam.«
Nach einem zügigen Marsch von einigen Minuten erreichten sie eine breite Treppe mit flachen, für Zwerge passenden Stufen, die zu einem ebenerdigen Gang im südwestlichen Teil von Tronjheim hinaufführte. Von dort aus brachte Kvîstor Eragon zur südlichen der vier riesigen Haupthallen, die Tronjheim in allen Himmelsrichtungen durchzogen.
Es war dieselbe Halle, durch die Eragon und Saphira die Zwergenstadt vor mehreren Monaten zum ersten Mal betreten hatten. Als er sie jetzt durchschritt, um zum Mittelpunkt des Stadtberges zu gelangen, überkam ihn Wehmut. Er fühlte sich, als wäre er in der Zwischenzeit um mehrere Jahre gealtert.
In der breiten, vierstöckigen Halle wimmelte es von Zwergen. Sie alle bemerkten Eragon, davon war er überzeugt, aber längst nicht jeder nahm Notiz von ihm. Er war dankbar dafür, da es ihm die lästige Pflicht ersparte, ständig zurückgrüßen zu müssen.
Als eine Gruppe von Az Sweldn rak Anhûin die Halle durchquerte, erstarrte er. Die Zwerge blickten wie auf einen lautlosen Befehl alle zu ihm herüber. Ihre Gesichter wurden von den violetten Schleiern verborgen, die die Clan-Mitglieder in der Öffentlichkeit immer trugen. Der letzte von ihnen spuckte vor Eragon auf den Boden, bevor er mit seinen Brüdern oder Schwestern in einem Durchgang verschwand.
Wenn Saphira bei mir wäre, würden sie es nicht wagen, sich so unhöflich zu benehmen, dachte er.
Eine halbe Stunde später hatte er das Ende der gewaltigen Haupthalle erreicht. Obwohl er schon früher hier gewesen war, erfüllte ihn ehrfürchtiges Staunen, als er zwischen den schwarzen Onyxsäulen, deren Spitzen gelbe dreimannshohe Zirkone schmückten, hindurchschritt und die runde Kammer im Herzen Tronjheims betrat.
Ihr Durchmesser betrug mehr als tausend Fuß. Der Boden bestand aus poliertem Karneol, in den ein von zwölf Sternen umringter Hammer eingemeißelt worden war, das Wappen des Dûrgrimst Ingietum und des ersten Zwergenkönigs Korgan. Er hatte Farthen Dûr entdeckt, als er nach Gold gegraben hatte. Gegenüber und zu beiden Seiten lagen die Eingänge zu den anderen drei Haupthallen des Stadtberges. Die Kammer, in der Eragon stand, hatte keine Decke, sondern reichte bis zur mehr als eine Meile entfernten Spitze von Tronjheim. Dort öffnete sie sich zum Drachenhort, in dem Eragon und Saphira untergebracht gewesen waren, bevor Arya den Sternsaphir zertrümmert hatte. Und darüber sah man ein scheinbar unerreichbar fernes blaues Stück Himmel, eingefasst von der runden Öffnung Farthen Dûrs, des hohlen, zehn Meilen hohen Berges, der Tronjheim vor dem Rest der Welt schützte.
Bis hinunter zum Grund Tronjheims drang nur wenig Tageslicht. »Die Stadt des Ewigen Zwielichts« nannten die Elfen sie. Da so selten die Sonne in den Stadtberg schien - bis auf eine gleißend helle Stunde zur Mittagszeit im Hochsommer -, erleuchteten die Zwerge das Innere ihrer Stadt mit unzähligen flammenlosen Laternen. An jeder Säule der Bogenarkaden, die die Stockwerke des Stadtberges säumten, hing eine Laterne, und in den Arkaden selbst markierten weitere Lichter die Eingänge zu fremden, unbekannten Räumen und erhellten die Vol Turin, die endlose Wendeltreppe, die sich von oben bis ganz nach unten um den Stadtberg wand. Die Beleuchtung wirkte stimmungsvoll und gleichzeitig spektakulär. Die Scheiben der Laternen waren bunt, was den Eindruck erweckte, als wäre die Kammer mit glühenden Juwelen gesprenkelt.
Doch ihr Glanz verblasste neben der Pracht eines echten Juwels, des größten aller Edelsteine: Isidar Mithrim. Auf dem Boden der Kammer hatten die Zwerge aus Eichenbrettern ein Gerüst mit einem Durchmesser von sechzig Fuß errichtet, in dem sie den Sternsaphir mit akribischer Sorgfalt wiedererstehen ließen. Die Scherben, die sie noch einsetzen mussten, bewahrten sie in offenen, mit ungesponnener Wolle ausgepolsterten Kisten auf, die mit krakeligen Runen beschriftet waren. Diese Kisten nahmen den größten Teil der Westseite des gewaltigen Raumes ein. Etwa dreihundert Zwerge hockten vor ihnen und versuchten konzentriert, zueinanderpassende Bruchstücke zu finden, während eine andere Gruppe an dem zerborstenen Edelstein arbeitete und dabei ständig das Gerüst erweiterte.
Eragon sah ihnen einige Minuten bei der Arbeit zu, dann ging er zu dem Teil der Halle, den Durza aufgebrochen hatte, als er zusammen mit den Urgal-Kriegern durch die Tunnel darunter in Tronjheim eingedrungen war. Er tippte mit der Stiefelspitze auf den glatt polierten Boden. Von dem Schaden, den Durza angerichtet hatte, war nichts mehr zu sehen. Die Zwerge hatten ganze Arbeit beim Beseitigen der Spuren geleistet, die die Schlacht um Farthen Dûr hinterlassen hatte. Allerdings hoffte er, dass sie dieser Schlacht durch irgendein Mahnmal gedenken würden. Das hielt er für wichtig, damit die folgenden Generationen den Blutzoll nicht vergaßen, den Zwerge und Varden beim Kampf gegen Galbatorix gemeinsam gezahlt hatten.
Als er sich dem Gerüst näherte, nickte er Skeg zu, der auf einer Plattform über dem Sternsaphir stand. Er kannte den geschickten dürren Zwerg bereits. Skeg gehörte dem Dûrgrimst Gedthrall an, dem Clan, den König Hrothgar mit der Instandsetzung des kostbarsten Schatzes der Zwerge betraut hatte.
Skeg winkte ihn zu sich auf die Plattform. Ein Ausblick über nadelscharfe Zacken, glitzernde, papierdünne Grate und wellige Flächen erwartete Eragon, als er sich auf die rauen Bretter gehievt hatte. Die funkelnde Oberfläche des Sternsaphirs erinnerte ihn an das Eis auf dem Fluss Anora im Palancar-Tal, wenn es gegen Ende des Winters mehrfach geschmolzen und erneut gefroren war. Es zu betreten, war dann wegen der Wellen und Grate, die die Temperaturschwankungen aufgeworfen hatten, sehr gefährlich. Doch statt blau, weiß oder transparent schimmerten die Überreste des Sternsaphirs in einem zarten, von orangefarbenen Streifen durchzogenen Rosa.
»Wie geht es voran?«, erkundigte sich Eragon.
Skeg zuckte mit den Schultern und ließ die Hände wie zwei Schmetterlinge durch die Luft wedeln. »Es geht, so schnell es geht, Argetlam. Perfektion entsteht nicht durch Eile.«
»Ich habe den Eindruck, als würdet ihr gut vorankommen.«
Skeg tippte mit einem knochigen Zeigefinger gegen seine breite, flache Nase. »Arya hat die Spitze von Isidar Mithrim, die sich jetzt unten befindet, da wir ihn umgedreht haben, in große Stücke gesprengt und sie zu Boden schweben lassen. Sie kann man leicht zusammensetzen. Das untere Ende jedoch, das jetzt oben ist...« Er schüttelte trübselig den Kopf. »Die Gewalt der Explosion hat all die Bruchstücke nach unten durch die Blütenblätter der Rose geschleudert und die Verzierungen in winzige Fragmente zerschmettert. Und die Rose, Argetlam, diese Rose ist der Schlüssel zu dem Edelstein. Sie ist der filigranste und schönste Teil von Isidar Mithrim. Und ausgerechnet der ist in die meisten Stücke zerborsten. Wenn es uns nicht gelingt, sie bis auf den kleinsten Splitter zusammenzusetzen, können wir den Edelstein genauso gut unseren Goldschmieden geben, damit sie daraus Ringe für unsere Mütter schleifen.« Die Worte sprudelten aus Skeg heraus wie Wasser aus einem überströmenden Becher. Er rief in seiner Sprache einem Zwerg etwas zu, der eine Kiste durch die Kammer schleppte, und zupfte an seinem weißen Bart. »Hast du jemals die Geschichte gehört, Argetlam, wie der Isidar Mithrim zur Zeit Herrans erschaffen wurde?«
Eragon versuchte, sich an den Geschichtsunterricht in Ellesméra zu erinnern. »Ich weiß nur, dass es Dûrok war.«
»Ja«, erwiderte Skeg. »Dûrok Ornthrond - Adlerauge, wie man ihn in eurer Sprache nennt. Er hat Isidar Mithrim zwar nicht entdeckt, aber er allein hat ihn aus dem Fels geschlagen, er allein hat ihn geschliffen und er allein hat ihn poliert. Fünfundsiebzig Jahre hat er an der Sternrose gearbeitet. Der Stein hat ihn fasziniert wie nichts anderes. Er hat jede Nacht bis in die frühen Morgenstunden daran gesessen, denn die Sternrose sollte nicht nur ein Kunstwerk sein, sondern die Herzen aller berühren, die sie erblickten, und ihm einen Ehrenplatz an der Tafel der Götter einbringen. Als seine Frau ihn im zweiunddreißigsten Jahr seiner Arbeit vor die Wahl stellte, entweder die Last dieser Aufgabe mit seinen Schülern zu teilen oder sie würde seine Halle verlassen, wandte er sich wortlos ab und schliff weiter an den Konturen eines Rosenblattes, mit dem er in diesem Jahr begonnen hatte. So groß war seine Hingabe.
Dûrok arbeitete an Isidar Mithrim, bis er mit jeder Linie und jeder Kontur zufrieden war. Dann ließ er das Poliertuch fallen, trat einen Schritt von der Sternrose zurück, sagte:,Gûntera, beschütze mich, es ist vollbracht!‹, und fiel tot zu Boden.« Skeg schlug sich gegen die Brust, was ein dumpfes Dröhnen erzeugte. »Sein Herz versagte ihm den Dienst. Wofür hätte es auch weiterschlagen sollen?... Und das versuchen wir hier wiederherzustellen, Argetlam: fünfundsiebzig Jahre nie ermüdender, konzentrierter Arbeit eines der besten Künstler unseres Volks. Wenn es uns nicht gelingt, Isidar Mithrim genau so zusammenzusetzen, wie er war, würden wir Dûroks Leistung in den Augen all derer schmälern, die die Sternrose vorher nicht gesehen haben.« Skeg schlug sich mit der Faust auf den Schenkel, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Eragon beugte sich über das hüfthohe Geländer und sah zu, wie fünf Zwerge auf der anderen Seite des Edelsteins einen sechsten an Seilen hinabließen, bis er knapp über den scharfen Zacken des zerbrochenen Saphirs schwebte. Er griff in sein Wams, zog einen Splitter aus einer Ledertasche und setzte ihn mit einer winzigen Pinzette in eine schmale Lücke.
»Wenn die Krönung in drei Tagen stattfinden würde, könntet ihr Isidar Mithrim bis dahin fertigstellen?«, erkundigte er sich.
Skeg trommelte mit den Fingern eine Melodie auf das Geländer, die Eragon bekannt vorkam. »Hätte dein Drache uns nicht versprochen, ihn zu heilen, würden wir uns mit der Arbeit nicht so beeilen«, erwiderte er. »Diese Eile ist uns fremd, Argetlam. Es mag der Natur der Menschen entsprechen, wie aufgeregte Ameisen umherzuhasten, aber nicht unserer. Trotzdem werden wir unser Bestes geben, damit der Sternsaphir bis zur Krönung fertig ist. Sollte sie allerdings tatsächlich in drei Tagen stattfinden... stünden die Aussichten wohl schlecht. Wäre sie später in der Woche, könnten wir es wohl schaffen.«
Eragon dankte Skeg für die Auskunft und ging. Mit den Wachen im Schlepptau suchte er einen der vielen Speisesäle des Stadtbergs auf: einen langen, niedrigen Raum mit Reihen von Steintischen auf der einen und Zwergen auf der anderen Seite, die an Specksteinöfen beschäftigt waren.
Man brachte ihm Sauerteigbrot, einen weißfleischigen Fisch, den die Zwerge in den unterirdischen Seen fingen, sowie Pilze und pürierte Wurzeln. Den Wurzelbrei hatte er bereits bei seinem letzten Aufenthalt in Tronjheim gekostet, doch er wusste nicht, woher die Knollen kamen. Vor dem ersten Bissen prüfte er allerdings mit den Zaubersprüchen, die Oromis ihn gelehrt hatte, ob die Speisen vergiftet waren.
Als er gerade den letzten Bissen Brot mit einem Schluck dünnem, verwässertem Frühstücksbier hinunterspülte, betrat Orik mit einem Aufgebot von zehn Kriegern den Speisesaal. Die Männer setzten sich an einen Tisch, von dem aus sie beide Eingänge im Auge behalten konnten, während Orik sich mit einem müden Seufzer auf die Steinbank Eragon gegenüber fallen ließ. Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht.
Eragon wirkte rasch einige Zauber, die verhinderten, dass sie belauscht wurden. »Haben wir einen weiteren Rückschlag erlitten?«
»Nein, keinen Rückschlag. Aber die Diskussionen sind außerordentlich ermüdend.«
»Das habe ich bemerkt.«
»So wie alle anderen deinen Missmut bemerkt haben«, erwiderte Orik. »Du musst dich ab jetzt zusammenreißen, Eragon. Wenn wir unseren Rivalen gegenüber irgendeine Schwäche zeigen, spielen wir ihnen damit nur in die Hände. Ich...« Orik verstummte, als ein korpulenter Zwerg herangewatschelt kam und einen Teller mit dampfendem Essen vor ihn hinstellte.
Eragon starrte finster auf die Tischkante. »Bist du dem Thron ein Stück näher gekommen? Haben wir durch dieses ewige Gerede wenigstens Boden gutgemacht?«
Orik hob einen Finger, während er auf einem Bissen Brot kaute. »Wir haben sehr große Fortschritte gemacht. Schau nicht so missmutig drein! Nachdem du gegangen warst, hat Havard eingewilligt, die Steuer auf das Salz zu senken, das der Dûrgrimst Fanghur dem Ingietum liefert. Im Austausch dafür darf sein Clan im Sommer unseren Tunnel zum Nalsvrid-Mérna nutzen, damit sie das Rotwild jagen können, das sich während der warmen Monate rund um den See einstellt. Du hättest sehen sollen, wie Nado mit den Zähnen geknirscht hat, als Havard mein Angebot akzeptierte!«
»Pah!«, fauchte Eragon. »Steuern, Wild - was hat das damit zu tun, wer Hrothgar auf den Thron folgt? Sag mir ehrlich, Orik, wie stehst du im Vergleich zu den anderen Clan-Oberhäuptern da? Und wie lange wird sich das alles noch hinziehen? Mit jedem Tag, der verstreicht, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass das Imperium unsere List durchschaut und Galbatorix die Varden angreift. Und dann bin ich nicht da, um Murtagh und Dorn zurückzuschlagen.«
Orik wischte sich den Mund mit einem Zipfel des Tischtuchs ab. »Meine Position ist gar nicht schlecht. Keiner der Grimstborithn kann genug Unterstützung vorweisen, um eine Wahl zum jetzigen Zeitpunkt zu erzwingen, aber Nado und ich haben die meisten Anhänger. Wenn einer von uns noch, sagen wir, zwei oder drei Clans für sich gewinnen kann, dürfte die Waagschale sich rasch zu dessen Gunsten neigen. Havard schwankt bereits. Ich glaube nicht, dass es noch viel braucht, damit er in unser Lager überwechselt. Heute Abend werden wir das Brot mit ihm brechen. Dabei werde ich herausfinden, wie ich mir am geschicktesten seine Stimme verschaffen kann.« Orik schob sich einen gerösteten Pilz in den Mund. »Was allerdings die Clan-Versammlung betrifft... die endet vielleicht in einer Woche, wenn wir Glück haben, oder in zweien, wenn nicht.«
Eragon fluchte leise. Er war so angespannt, dass sein Magen brannte und drohte, die Mahlzeit, die er gerade zu sich genommen hatte, wieder von sich zu geben.
Orik ergriff Eragons Handgelenk. »Weder du noch ich können etwas tun, um die Entscheidung der Clan-Versammlung zu beschleunigen. Also reg dich nicht zu sehr darüber auf. Kümmere dich lieber um das, was du ändern kannst, und lass den Dingen ansonsten ihren Lauf!« Er ließ ihn wieder los.
Eragon atmete langsam aus und beugte sich auf die Unterarme gestützt über den Tisch. »Ich weiß. Aber wir haben so wenig Zeit, und wenn wir scheitern...«
»Was geschehen soll, geschieht«, sagte Orik. Er lächelte, aber seine Augen waren traurig und leer. »Niemand kann seinem Schicksal entrinnen.«
»Könntest du den Thron nicht gewaltsam an dich reißen? Ich weiß, dass du nicht viele Truppen in Tronjheim hast, aber wer würde sich dir entgegenstellen, wenn ich an deiner Seite bin?«
Orik erstarrte. Sein Messer schwebte zwischen Teller und Mund, dann schüttelte er den Kopf und aß weiter. Zwischen zwei Bissen sagte er: »Ein solcher Plan wäre verheerend.«
»Warum?«
»Muss ich das wirklich erklären? Unser ganzes Volk würde sich gegen uns wenden, und statt der Herrschaft über das Zwergentum würde ich einen bedeutungslosen Titel erringen. Außerdem würde ich nicht einmal ein zerbrochenes Schwert darauf wetten, dass wir dann das Jahr überleben.«
»Oh.«
Orik beendete schweigend seine Mahlzeit, trank einen Schluck Bier und rülpste. Erst dann fuhr er fort. »Wir balancieren bei stürmischem Wetter auf einem schmalen Grat. Sehr viele Angehörige meines Volks hassen und fürchten die Drachenreiter wegen der Verbrechen, die Galbatorix, die Abtrünnigen und zuletzt Murtagh an uns begangen haben. Ebenso viele fürchten die Welt außerhalb der Berge, Tunnel und Höhlen, in denen wir uns verbergen.« Er schob den Bierkrug auf dem Tisch herum. »Nado und die Az Sweldn rak Anhûin verschlimmern die Situation noch. Sie spielen mit den Ängsten meines Volkes und heizen die Stimmung gegen dich, die Varden und König Orrin an. Dieser Clan verkörpert alles, was wir überwinden müssen, wenn ich den Thron gewinnen will. Irgendwie muss es uns gelingen, ihre Sorgen zu zerstreuen genau wie die von allen anderen, die so sind wie sie. Denn selbst wenn ich König werde, muss ich ihren Anliegen und Nöten mein Ohr leihen, wenn ich mir das Wohlwollen der Clans bewahren will. Jeder Zwergenherrscher ist von den Clans abhängig, ganz gleich wie stark er auch sein mag. Ebenso wie die Grimstborithn von den Familien ihrer Clans abhängen.« Orik legte den Kopf in den Nacken, leerte den Krug und knallte ihn auf den Tisch.
»Könnte ich irgendetwas tun, was Vermûnd und seine Anhänger beschwichtigen würde, zum Beispiel einer Sitte Respekt zollen oder mich einer Zeremonie unterwerfen?« Vermûnd war der derzeitige Grimstborith der Az Sweldn rak Anhûin. »Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, wie ich ihren Argwohn zerstreuen und diese Fehde beenden kann!«
Orik lachte und stand auf. »Du könntest sterben.«
 
Früh am nächsten Morgen saß Eragon wieder in der Kammer unter Tronjheim, den Rücken an die runde Wand gelehnt, zusammen mit einer Gruppe auserwählter Krieger, Ratgeber, Diener und Familienmitglieder der einzelnen Clans, die hochrangig genug waren, um an der Versammlung teilzunehmen. Die Clan-Oberhäupter selbst thronten auf massiven gedrechselten Stühlen um den runden Steintisch, der das Wappen von Korgan und dem Ingietum trug, wie die meisten Gegenstände von Bedeutung in den unteren Stockwerken des Stadtberges.
Im Moment sprach gerade Gáldhiem, Grimstborith des Dûrgrimst Feldûnost. Er war selbst für einen Zwerg klein - kaum größer als ein Arm lang - und trug eine golden, rostrot und mitternachtsblau gemusterte Robe. Im Unterschied zu den Zwergen des Ingietum stutzte er sich weder den Bart noch flocht er ihn, sodass er ihm wie ein verfilztes Gestrüpp über die Brust fiel. Er stand auf seinem Stuhl, hämmerte mit der behandschuhten Faust auf den Tisch und brüllte: »...Eta! Narho ûdim etal os isû vond! Narho ûdim etal os formvn mendûnost Brakn, az Varden, hrestvog dûr Grimstnzhadn! Az Jurgenvren qathrid né dômar oen etal...«
»...Nein«, flüsterte Eragons Dolmetscher Hûndfast ihm ins Ohr, »das werde ich nicht zulassen. Ich werde nicht zulassen, dass diese bartlosen Narren von Varden unser Land zerstören. Der Drachenkrieg hat uns geschwächt und nicht...«
Eragon unterdrückte ein gelangweiltes Gähnen und ließ den Blick träge über die um den Granittisch sitzenden Zwerge wandern. Von Gáldhiem zu Nado, einem mondgesichtigen strohblonden Zwerg, der Gáldhiems donnernde Rede mit beifälligem Nicken kommentierte; dann zu Havard, der einen Dolch benutzte, um die Nägel seiner beiden verbliebenen Finger der rechten Hand zu reinigen; zu Vermûnd, dessen Miene unterhalb der düster gefurchten Stirn allerdings von dem undurchdringlichen violetten Schleier verborgen wurde; zu Gannel und Ûndin, die miteinander tuschelten, während Hadfala, eine ältliche Zwergin, Clan-Oberhaupt des Dûrgrimst Ebardac und dritte in Gannels Allianz, angestrengt das mit Runen übersäte Pergament studierte, das sie zu jeder Versammlung mitbrachte. Dann folgten Manndrâth, Oberhaupt des Dûrgrimst Ledwonnû, im Profil, was seine lange, krumme Nase gut zur Geltung brachte, und die Grimstborith des Dûrgrimst Nagra, Thordris, von der er nur ihr welliges kupferrotes Haar sah, das doppelt so lang war wie sie und sich in einem Zopf auf dem Boden ringelte. Dann kam Oriks Hinterkopf, der sich auf seinem Stuhl lümmelte, und daneben Freowin, der Grimstborith des Dûrgrimst Gedthrall. Der unglaublich fette Zwerg hatte nur Augen für einen Holzklotz, aus dem er einen kauernden Raben schnitzte. Der Grimstborith des Dûrgrimst Urzhad, Hreidamar, wirkte gegen Freowin sehnig und kräftig, hatte auffällig muskulöse Unterarme und tauchte bei jeder Versammlung in Helm und Kettenpanzer auf. Schließlich landete Eragon bei Íorûnn, deren haselnussbraune Haut nur von einer winzigen halbmondförmigen Narbe auf ihrem linken Wangenknochen verunziert wurde und deren seidig glänzendes Haar von einem silbernen Helm in Form eines knurrenden Wolfskopfes gebändigt wurde. Sie trug ein zinnoberrotes Kleid und eine Kette mit blitzenden Smaragden, deren goldene Fassungen mit uralten Runen verziert waren.
Íorûnn bemerkte seinen Blick und lächelte lasziv. Dann zwinkerte sie ihm mit ihren mandelförmigen Augen anzüglich zu.
Eragons Wangen glühten und die Spitzen seiner Elfenohren brannten. Rasch schaute er wieder zu Gáldhiem, der immer noch geschwollen daherredete und sich in die Brust warf wie ein Gockel.
Wie Orik ihn gebeten hatte, blieb Eragon während der Sitzung gelassen und gab sich aufmerksam. Als die Clan-Versammlung zum Mittagessen unterbrochen wurde, eilte er rasch zu Orik und beugte sich dicht zu ihm, damit niemand sie belauschen konnte. »Warte mit dem Essen nicht auf mich. Ich habe genug vom Sitzen und Reden. Ich werde lieber die Tunnel ein bisschen erkunden.«
Orik nickte zerstreut. »Mach, was du willst«, murmelte er, »aber sei zurück, wenn es weitergeht. Es wäre nicht gut, wenn du die Versammlung schwänzt, ganz gleich wie ermüdend die Diskussionen auch sein mögen.«
»Wie du meinst.«
Eragon drängte sich zusammen mit den Zwergen - die es eilig hatten, zum Essen zu kommen - aus der Kammer in die Halle und trat zu seinen vier Wachen, die sich die Zeit mit den Kriegern anderer Clans im Würfelspiel vertrieben hatten. Dann marschierte er mit ihnen los und überließ es seinen Füßen, den Weg zu suchen. Dabei überlegte er, wie er die zerstrittenen Fraktionen der Zwerge zu einer Einheit gegen Galbatorix zusammenschmieden konnte. Gereizt stellte er fest, dass die einzigen Methoden, die ihm einfielen, so abwegig waren, dass sie unmöglich erfolgreich sein konnten.
Er beachtete die Zwerge, die ihm begegneten, nur dann, wenn die Höflichkeit es verlangte, einen Gruß zu murmeln. Ebenso wenig verfolgte er, wo er hinging, denn er vertraute darauf, dass Kvîstor ihn zur Versammlungskammer zurückführen würde. Obwohl er für seine Umgebung kaum einen Blick übrighatte, spürte er doch dem Bewusstsein aller lebenden Wesen im Umkreis von mehreren hundert Fuß nach, bis hin zur kleinsten Spinne, die in der Ecke eines Raums in ihrem Netz auf Beute wartete. Er wollte sich nicht überraschen lassen, falls ihm jemand auflauerte.
Als er schließlich stehen blieb, fand er sich zu seiner Überraschung in derselben staubigen Kammer wieder, die er während seines Spaziergangs am Vortag entdeckt hatte. Zur Linken befanden sich die fünf schwarzen Torbogen, die zu unbekannten Höhlen führten, rechts das Flachrelief des knurrenden Bären. Verwirrt von diesem Zufall schlenderte Eragon zu der Bronzearbeit und blickte zu den glänzenden Zähnen des Bären auf, während er sich fragte, was ihn wieder hierhergezogen hatte.
Nach einem Moment trat er vor den mittleren der fünf Torbogen und blickte hinein. In dem schmalen Gang gab es keine Laternen, sodass er schon nach einem kurzen Stück im Schatten verschwand. Eragon ertastete mit seinem Geist den Tunnel sowie einige der verlassenen Kammern, die davon abgingen. Ein halbes Dutzend Spinnen und einige Motten, Tausendfüßler und Asseln waren die einzigen Bewohner. »Hallo!«, rief er und lauschte dem schwächer werdenden Echo seiner Stimme. »Kvîstor, lebt in diesem uralten Teil der Stadt niemand?«, wandte er sich an seine Wache.
»Nur wenige«, antwortete der Zwerg mit dem rosigen Gesicht. »Ein paar merkwürdige Knurlan, die die Einsamkeit der Umarmung ihrer Frauen oder dem Klang der Stimmen ihrer Freunde vorziehen. Wenn Ihr Euch erinnert, Argetlam, ein solcher Knurlag hat uns vor dem Nahen der Urgal-Armee gewarnt. Wir sprechen zwar nicht gern darüber, aber hier leben auch jene, die gegen die Gesetze unseres Landes verstoßen haben und von ihren Clan-Oberhäuptern bei Androhung der Todesstrafe verbannt wurden. Entweder für einige Jahre, oder falls ihre Vergehen besonders schwer waren, für den Rest ihres Lebens. Für uns sind es lebende Tote. In der Fremde meiden wir sie, aber wenn wir sie innerhalb unserer Grenzen erwischen, hängen wir sie auf.«
Nachdem Kvîstor zu Ende gesprochen hatte, bedeutete Eragon ihm, dass er nun bereit war, diesen Ort zu verlassen. Kvîstor ging voraus und führte ihn denselben Weg zurück, den sie hergekommen waren. Die drei anderen Zwerge folgten dicht hinter ihm. Nach einigen Schritten erhaschte Eragon ein schwaches Rascheln in seinem Rücken. Es war so leise, dass Kvîstor es offenbar nicht hörte.
Er sah sich um. In dem gelblichen Licht der flammenlosen Laternen, die zu beiden Seiten des Tunneleingangs hingen, sah er sieben ganz in Schwarz gekleidete Zwerge. Ihre Gesichter waren von dunklen Tüchern verhüllt und sie hatten Lumpen um die Füße gewickelt. Mit einer Schnelligkeit, die Eragon nur Elfen, Schatten und anderen Kreaturen zugetraut hätte, in deren Blut Magie kreiste, rannten sie auf ihn und die Wachen zu. In der Rechten hielten die Zwerge lange scharfe Messer, deren blasse Klingen schillerten, und in der Linken Rundschilde, aus deren Buckel ein spitzer Stachel ragte. Ihren Geist konnte Eragon genau wie schon bei den Ra’zac nicht wahrnehmen.
Saphira!, war sein erster Gedanke. Dann fiel ihm ein, dass er allein war.
Er fuhr zu den schwarz gekleideten Zwergen herum, packte sein Krummschwert und wollte den Wachen eine Warnung zurufen.
Sie kam zu spät.
Noch während er den ersten Laut ausstieß, warfen sich drei der unheimlichen Zwerge mit gezückten Dolchen auf den hintersten seiner Eskorte. Schneller als ein Wort oder ein bewusster Gedanke stürzte Eragon sein ganzes Sein in den Strom der Magie, und ohne auf die strukturgebende Kraft der alten Sprache zurückzugreifen, goss er die Welt in eine Form, die ihm besser gefiel. Die drei Wachen und die Angreifer flogen wie an unsichtbaren Drähten gezogen auf ihn zu und landeten neben ihm; unversehrt, aber verwirrt.
Eragon sackte nach dem plötzlichen Kraftverlust kurz zusammen.
Zwei der schwarz gekleideten Zwerge stürmten auf ihn zu und versuchten, ihm ihre nach Blut dürstenden Klingen in den Bauch zu rammen. Er parierte beide Stöße mit seinem Schwert, verblüfft von der Schnelligkeit und Wildheit der Zwerge. Eine seiner Wachen sprang vor, schrie und schwang die Axt gegen die Möchtegern-Meuchelmörder. Bevor der Drachenreiter den Zwerg am Wams packen und ihn zurückziehen konnte, fuhr eine weiße, gespenstisch lodernde Klinge durch den muskulösen Hals des Wächters. Als der Zwerg zu Boden stürzte, fiel Eragons erschreckter Blick auf das verzerrte Gesicht - es war Kvîstor. An den Wundrändern des Schnitts glühte seine Haut rot wie geschmolzenes Eisen und schien sich aufzulösen.
Sie dürfen mich damit nicht einmal ritzen, dachte er.
Ergrimmt über Kvîstors Tod, rammte er dessen Mörder das Schwert so blitzschnell in den Leib, dass der schwarz gekleidete Zwerg keine Gelegenheit hatte, dem Stoß auszuweichen, und leblos vor Eragons Füße sank.
»Bleibt hinter mir!«, brüllte er, so laut er konnte.
Feine Risse zogen sich über Boden und Wände, und Steinbrocken fielen von der Decke, als seine Stimme durch den Korridor schallte. Die Angreifer stutzten ob der entfesselten Macht seiner Stimme, stürmten dann jedoch erneut vor.
Eragon zog sich mehrere Schritte zurück, damit die Körper auf dem Boden ihn nicht behinderten, ging in die Hocke und schwang das Schwert wie eine Schlange, die bereit war, zuzuschnappen. Sein Herz schlug doppelt so schnell wie normal, und er war außer Atem, obwohl der Kampf gerade erst angefangen hatte.
Der Korridor war acht Fuß breit, was es dreien der verbliebenen sechs Feinde ermöglichte, ihn gleichzeitig anzugreifen. Sie fächerten sich auf; zwei versuchten, ihn von der Seite zu attackieren, während der dritte von vorn angriff und mit unglaublicher Schnelligkeit nach Eragons Armen und Beinen schlug.
Eragon wollte den Nahkampf mit den Zwergen vermeiden, weil sie keine gewöhnlichen Klingen schwangen. Er sprang hoch, schlug einen halben Salto, landete mit den Füßen an der Decke, wo er sich erneut abstieß, wirbelte wieder um seine Achse und landete auf Händen und Füßen einen Schritt hinter den Zwergen. Noch während sie herumfuhren, trat er vor und enthauptete die drei mit einem einzigen Rückhandstreich.
Ihre Dolche landeten einen Lidschlag vor ihren Köpfen auf dem Boden.
Der Drachenreiter hechtete über ihre Leichen, machte eine Rolle vorwärts und landete genau dort, wo er vorher gestanden hatte.
Und das keinen Moment zu früh.
Ein Luftzug streifte seinen Hals, als die Spitze eines Dolches an seiner Kehle vorbeizischte. Eine andere Klinge zupfte an seinem Hosenaufschlag und riss ein Loch in den Stoff. Er zuckte zurück und schwang sein Krummschwert, um sich Platz zum Kämpfen zu verschaffen. Meine Schutzzauber hätten ihre Klingen abwehren müssen!, dachte er verwirrt.
Er schrie unwillkürlich auf, als er in einer Blutpfütze ausrutschte, das Gleichgewicht verlor und rücklings zu Boden fiel. Mit einem widerlichen Knirschen krachte er mit dem Kopf auf den Felsboden. Blaue Lichter flammten vor seinen Augen auf und er rang nach Luft.
Die drei überlebenden Wachen sprangen hastig zu ihm und schwangen synchron die Äxte über seinem Körper. Damit retteten sie ihn vor den schimmernden Dolchen.
Das gab Eragon die Zeit, die er brauchte. Er sprang auf, schalt sich, dass er nicht schon eher auf die Idee gekommen war, und schrie einen Zauberspruch, in den er neun der zwölf Todesworte flocht, die Oromis ihn gelehrt hatte. Doch unmittelbar nachdem er die Magie freigesetzt hatte, löste er sie wieder. Denn die schwarz gekleideten Zwerge waren von zahlreichen Schutzzaubern umgeben. Hätte er ein paar Minuten Zeit gehabt, hätte er sie sicher umgehen oder durchdringen können, aber Minuten waren wie Tage in einem solchen Kampf, bei dem eine Sekunde so lang schien wie eine Stunde. Da ihm die Magie nicht weiterhalf, schmiedete Eragon seine Gedanken zu einem eisenharten Speer und schleuderte ihn auf die Stelle, wo das Bewusstsein eines der Angreifer sein musste. Der Gedankenspeer prallte von einer mentalen Rüstung ab, wie Eragon sie noch nie erlebt hatte: Sie war glatt und nahtlos, scheinbar unverletzt von den Ängsten, wie sterbliche Kreaturen sie in einem Kampf auf Leben und Tod normalerweise hatten.
Jemand beschützt sie, wurde Eragon klar. Hinter diesem Angriff stecken mehr als nur diese sieben.
Er wirbelte herum, machte einen Ausfallschritt und rammte dem Angreifer ganz links das Schwert ins Knie. Blut spritzte, der Zwerg schwankte, dann stürzten sich Eragons Wachen auf ihn, packten den Arm des Attentäters, damit er seine grässliche Klinge nicht schwingen konnte, und hackten mit ihren Streitäxten nach ihm.
Nur noch zwei Angreifer waren am Leben. Als Eragon sich dem nächsten zuwandte, hob der den Schild in Erwartung eines Schwerthiebs. Eragon sammelte seine ganze Kraft und drosch auf den Schild ein. Er wollte ihn und den Arm, der ihn hielt, mit einem Schwertstreich durchtrennen, wie es ihm so oft mit Zar’roc gelungen war. In der Hitze des Gefechts vergaß er jedoch die unnatürliche Schnelligkeit des Zwerges. Unmittelbar bevor die Klinge den Schild traf, winkelte der Zwerg ihn ein wenig an, um den Schlag abzulenken.
Die Oberfläche des Schilds sprühte Funken, als die Klinge vom oberen Rand und dann von dem Stachel in der Mitte abprallte. Der Impuls war stärker, als Eragon erwartet hatte, und das Krummschwert donnerte mit der Schneide gegen die Wand. Der Ruck fuhr ihm durch den ganzen Arm und mit einem hellen Klirren zerbarst die Klinge in ein Dutzend Teile. Eragon blieb nur noch ein kaum handlanger Zacken am Schwertgriff.
Bestürzt ließ er die zerbrochene Waffe fallen und packte den Schildrand seines Widersachers. Er rang mit ihm und versuchte, den Schild zwischen sich und den Dolch zu halten, um den eine Aureole aus milchigen Farben schimmerte. Doch der Zwerg war unglaublich kräftig. Er widersetzte sich Eragon nicht nur, sondern es gelang ihm sogar, ihn einen Schritt zurückzudrängen. Eragon ließ los, holte aus und schlug, so fest er konnte, gegen den Schild. Seine Faust durchdrang das Metall so mühelos wie modriges Holz und aufgrund seiner Knorpelwülste spürte er keinen Schmerz.
Die Wucht des Schlags schleuderte den Zwerg gegen die gegenüberliegende Wand. Er fiel zu Boden wie eine Marionette, deren Fäden man durchtrennt hatte, wobei sein Kopf auf dem gebrochenen Hals hin und her rollte.
Eragon zog die Hand aus dem scharfkantigen Loch des Schildes, schrammte sich dabei die Haut an dem aufgerissenen Metall und zog sein Jagdmesser.
Im nächsten Moment stürzte sich der letzte der schwarz gewandeten Zwerge auf ihn. Eragon parierte mehrere Dolchstöße, griff dann selbst an und schlitzte dem Zwerg den Unterarm vom Ellbogen bis zum Handgelenk auf. Der Attentäter zischte vor Schmerz und funkelte ihn durch den Schlitz in seiner Maske aus blauen Augen an. Dann startete er eine ganze Serie von Angriffen, und der Dolch pfiff schneller durch die Luft, als das Auge ihm folgen konnte. Eragon musste sich mit einem Sprung vor der tödlichen Schneide in Sicherheit bringen, doch der Zwerg setzte nach. Eragon wich mehrere Male vor ihm zurück, bis er mit dem Absatz gegen eine Leiche stieß. Als er versuchte, den Toten zu umgehen, strauchelte er, stürzte und prellte sich die Schulter an der Wand.
Mit einem boshaften Lachen sprang der Zwerg auf ihn los und stach nach Eragons ungeschützter Brust. Eragon riss den Arm hoch und rollte sich weg. Er wusste, diesmal hatte sein Glück ihn verlassen. Er würde nicht entkommen.
Als er dem Zwerg wieder das Gesicht zuwandte, sah er den fahl schimmernden Dolch wie einen Blitz auf sich herabfahren. Da verfing sich die Spitze in einer der flammenlosen Laternen an der Wand. Eragon wartete nicht ab, was als Nächstes geschah, sondern rollte sich blitzschnell weg. Im nächsten Moment schien eine gewaltige, glühend heiße Hand seinen Rücken zu packen und schleuderte ihn gut zwanzig Fuß durch den Gang. Er landete krachend an einem Torbogen, wobei er sich noch mehr Prellungen und Kratzer einhandelte. Ein dröhnender Knall betäubte ihn. Er hatte das Gefühl, ihm würde jemand Splitter ins Trommelfell bohren. Er heulte auf, schlug die Hände auf die Ohren und kauerte sich zu einem Ball zusammen.
Als Lärm und Schmerz abgeklungen waren, ließ er die Hände sinken und richtete sich schwankend auf. Er biss die Zähne zusammen, als seine Verletzungen sich wie eine Unzahl von Messerstichen bemerkbar machten. Erschöpft und verwirrt betrachtete er den Schauplatz der Explosion.
Schwarzer, schmieriger Ruß bedeckte einen mehr als zehn Fuß langen Abschnitt des Tunnelbodens; Ascheflocken wehten durch die Luft, die glühend heiß war wie aus einem Brennofen. Der Zwerg, der ihn hatte erdolchen wollen, wälzte sich - den Körper voller Brandwunden - am Boden, bis er sich schließlich nicht mehr rührte. Die drei überlebenden Wachen hatte die Wucht der Explosion an den Rand des Rußfelds geschleudert. Gerade als er zu ihnen hinübersah, rappelten sie sich mühsam auf. Blut tropfte aus ihren Ohren und weit aufgerissenen Mündern, ihre Bärte waren versengt und zerzaust. Die Kettenglieder ihrer Rüstungen glühten rot, aber die ledernen Unterwämser schienen sie vor den schlimmsten Folgen der Hitze bewahrt zu haben.
Er trat einen Schritt vor, blieb jedoch sofort stöhnend stehen, als ein qualvoller Schmerz zwischen seinen Schulterblättern aufloderte. Eragon versuchte, mit der Hand danach zu tasten, aber als er den Arm nach hinten drehte und die Haut sich dadurch spannte, wurde die Pein schier unerträglich. Er wäre fast ohnmächtig geworden und lehnte sich Halt suchend an die Wand. Sein Blick glitt zu dem verbrannten Zwerg. Ich muss ganz ähnliche Verletzungen am Rücken davongetragen haben, dachte er.
Er nahm alle Kraft zusammen, konzentrierte sich und murmelte zwei Heilzauber gegen Verbrennungen, die Brom ihn auf ihren Reisen gelehrt hatte. Als ihre Wirkung einsetzte, fühlte es sich an, wie wenn kühles, wohltuendes Wasser über seinen Rücken laufen würde. Er seufzte erleichtert und richtete sich auf.
»Seid ihr verletzt?«, fragte er die Wachen, die auf ihn zustolperten.
Der erste der beiden Zwerge runzelte die Stirn, tippte sich ans rechte Ohr und schüttelte den Kopf.
Eragon fluchte und merkte erst da, dass er seine eigene Stimme nicht hören konnte. Erneut zapfte er die Energiereserven seines Körpers an und heilte mit Magie sein Gehör und das der Zwerge. Als er die Beschwörung beendete, juckte sein Innenohr schrecklich, doch das Gefühl verebbte mit dem Zauber.
»Seid ihr verletzt?«, wiederholte er seine Frage.
Einer der Zwerge, ein stämmiger Bursche mit einem gegabelten Bart, hustete, spie Blut aus und knurrte: »Nichts, was die Zeit nicht heilen würde. Was ist mit Euch, Schattentöter?«
»Ich werde es überleben.«
Er schritt vorsichtig über die verrußte Fläche und kniete sich neben Kvîstor. Er hoffte, den Zwerg noch aus den Klauen des Todes retten zu können. Doch als er die klaffende Wunde am Hals genauer untersuchte, wusste er, dass es hoffnungslos war.
Er senkte den Kopf, als die Erinnerung an jüngstes und vergangenes Blutvergießen seine Seele verdüsterte. Dann stand er auf. »Warum ist die Laterne explodiert?«
»Sie sind mit Hitze und Licht gefüllt, Argetlam«, antwortete einer der Wachen. »Wenn sie zerbrechen, wird beides freigesetzt. Dann ist es besser, weit weg zu sein.«
Eragon deutete auf die am Boden liegenden Leichen der Angreifer. »Wisst ihr, zu welchem Clan sie gehören?«
Der Zwerg mit dem gegabelten Bart durchwühlte die schwarzen Gewänder ihrer Angreifer. »Barzûl!«, fluchte er. »Sie tragen keine Abzeichen, an denen man sie erkennen könnte, Argetlam. Dafür haben sie jedoch das hier bei sich.« Er hielt ein Armband aus geflochtenem Rosshaar hoch, in das geschliffene Amethyste eingearbeitet waren.
»Was hat das zu bedeuten?«
»Diese besondere Art von Amethyst«, der Zwerg tippte mit einem rußigen Finger auf den Stein, »kommt nur in vier Gegenden des Beor-Gebirges vor. Drei davon gehören zum Gebiet der Az Sweldn rak Anhûin.«
»Grimstborith Vermûnd hat diesen Hinterhalt befohlen?«, fragte Eragon skeptisch.
»Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Argetlam. Genauso gut könnte ein anderer Clan gewollt haben, dass wir dieses Armband finden. Damit wir glauben, dass es die Az Sweldn rak Anhûin waren, und unsere wahren Feinde nicht erkennen. Aber wenn ich wetten müsste, Argetlam, würde ich eine Wagenladung Gold darauf setzen, dass der Dûrgrimst Az Sweldn rak Anhûin für diesen Anschlag verantwortlich ist.«
»Verdammt sollen sie sein!«, murmelte Eragon grimmig. »Wer auch immer das war, soll verdammt sein.« Er ballte die Fäuste, um das Zittern seiner Hände zu unterdrücken. Mit dem Stiefel tippte er gegen einen der schillernden Dolche der Meuchelmörder. »Die Zauber auf diesen Waffen und auf den... den Männern«, er deutete mit einem Nicken auf die Leichen, »Männern, Zwergen, wie auch immer; sie müssen unglaublich viel Energie verschlungen haben. Und ich kann mir nicht mal annähernd vorstellen, wie kompliziert die Formeln dafür waren. Diese Magie zu wirken, muss sehr anstrengend und sehr gefährlich gewesen sein...« Er sah die Wachen der Reihe nach an. »Vor euch als meinen Zeugen schwöre ich, dass weder dieser Mordanschlag gegen mich noch Kvîstors Tod ungesühnt bleiben wird. Welcher Clan auch immer diese heimtückischen Mörder auf uns angesetzt hat, wird sich wünschen, er hätte mich und durch mich den Dûrgrimst Ingietum niemals angegriffen. Das gelobe ich als Drachenreiter und Angehöriger des Dûrgrimst Ingietum. Sollte euch jemand fragen, gebt mein Gelübde so wieder, wie ich es vor euch geleistet habe.«
Die Zwerge verbeugten sich vor ihm. »Ihr befehlt, wir gehorchen, Argetlam«, erwiderte der mit dem gegabelten Bart. »Ihr ehrt mit Euren Worten Hrothgars Andenken.«
»Welcher Clan es auch gewesen sein mag«, meinte ein anderer der Wachen, »er hat die Gesetze der Gastfreundschaft verletzt; er hat einen Gast angegriffen. Sie stehen nicht einmal auf derselben Stufe wie Ratten, es sind Menknurlan.« Er spie aus und die beiden anderen Zwerge taten es ihm nach.
Eragon trat zu der Stelle, wo die Überreste seines Schwertes lagen. Er kniete sich auf den rußigen Boden, berührte mit der Fingerspitze einen der Splitter und fuhr mit dem Daumen über die gezackte Bruchkante. Ich muss den Schild und die Wand so fest getroffen haben, dass ich die Schutzzauber überlastet habe, mit denen ich den Stahl verstärkt hatte.
Ich brauche ein neues Schwert, dachte er dann.
Ich brauche das Schwert eines Drachenreiters.

 

 

Die Weisheit des Feuers
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